Es ist nicht egal, wo ein Buch liegt, wenn ein Schüler mit diesem arbeitet!

Die richtige Lage und Entfernung des Buches unterstützt den Lernprozess und kann den kleinen, aber wichtigen Unterschied ausmachen:

  • Ob ein Text flüssig gelesen werden kann,
  • ob man den Sinn des Textes erfassen kann,
  • oder ob man dem Text wichtige Informationen entnehmen kann.

Dies ist insbesondere für Textaufgaben im Mathematikunterricht von zentraler Bedeutung. Die reinen Rechenoperationen würden viele Schüler ja schaffen. Vielmehr ist es für sie ein Problem, dem Text die Informationen zu entnehmen, die sie für die Berechnung benötigen.

 

Im folgenden Bild ist der Idealfall bei der Arbeit des Schülers mit einem Buch dargestellt.

 

Soweit der Idealfall. Die Realität ist aber: Ein aufgeschlagenes DIN A 4 Heft, ein aufgeschlagenes DIN A 4 Buch, ein großes aufgeschlagenes (Flügel-)Mäppchen und andere diverse Arbeitsmaterialien passen eben nicht auf eine Tischhälfte.

Von dem Schüler wird aber erwartet, dass er das Buch zum Lesen in die richtige „Leseposition“ rückt. Um dann jedoch die richtige Schreibhaltung einzunehmen, stört das Buch wieder und muss weg geschoben werden. Nun gibt es folgende 2 Möglichkeiten für den Schüler, die leider oft mit dem gleichen, wenig optimalen Ergebnis enden.

 

1. Möglichkeit:

 

Wenn er es denn überhaupt probiert, dann ärgert sich der Schüler recht schnell über das ständige „hin- und hergeschiebe“ zwischen Lese- und Schreibposition. Er schiebt zuletzt das Buch in die Ecke, wo es am wenigsten stört und lässt es dort liegen. Eine gute Arbeitsposition ist dies nicht.

 

 

 

2. Möglichkeit:

 

Der Schüler kann es nicht so gut in Worte fassen, aber er merkt natürlich auch, dass es ein ständiges „rumgeschiebe“ mit dem Buch ist. Ihn ärgert es (evtl. unterbewusst), dass es immer zu voll auf dem Tisch ist. Auch, dass deshalb häufig etwas herunter fällt. Er macht sich also, vielleicht mit den Eltern zusammen, Gedanken darüber, wie er seinen Arbeitsplatz einrichten könnte und versucht es mit einem Buchständer. Das ist zwar ein „netter“ Ansatz, birgt aber auch Probleme:

In der Regel beobachtet man als Lehrer, wie ein Schüler den Buchständer für ein paar Tage, vielleicht ein paar Wochen verwendet, dann liegt er unter dem Tisch und zuletzt verschwindet er dauerhaft im Fach. Der Schüler kehrt zur Möglichkeit 1 zurück, da die Verwendung des Buchständers nicht den erhofften Erfolg gebracht hat.

 

 

Nachfolgend  ist der günstigste Fall dargestellt. Der Schüler schreibt in seinem Heft recht weit unten und hat die Möglichkeit, sein Buch auf das Heft zu ziehen. Er hat somit eine gute Lesedistanz und kann trotzdem die richtige Schreibposition einnehmen.

  • Der Schüler muss das „Handling“ bezüglich der Liegeposition des Buches gegenüber dem Heft üben. D.h. er muss Buch und Heft immer wieder verschieben, um eine günstige Schreib-Lese-Position einzunehmen oder zu dieser zurückzukehren.
  • Schreibt er auf der linken oberen Heftseite, muss dass Buch weiter nach rechts oben geschoben werden, ohne (beim Rechtshänder) die Schreibhand zu stören.
  •  Schreibt er auf der rechten oberen Heftseite, muss dass Buch weiter nach links unten positioniert werden.
  •  Schreibt er auf der linken oder rechten unteren Heftseite, kann dass Buch zentral gelegt werden.