Um die Schüler und ihr „Mäppchen-Verhalten“ besser verstehen zu können hier zuerst einige Anmerkungen dazu.

  • Schüler sind in der Regel zuerst einmal Kinder. Da gilt nicht Sinnhaftigkeit, sondern: Wer das größte Mäppchen hat, der hat „gewonnen“. Vor allem bei den Jungs. Bei den Mädchen muss es bunt sein.
  • Und hoch muss es sein! Am besten 4 Stockwerke! Oder breit, mit ausladenden Doppelflügeln auf jeder Seite.
  • Um keinen Ärger mit dem Lehrer zu bekommen, ist das Mäppchen des Schülers auf „Reserve und Eventualität“ ausgelegt. Damit jeder Spezialfall berücksichtigt ist, hat der Schüler einen Bleistift, einen Reservebleistift und den Reserve-Reservebleistift im Zweitmäppchen. Einen Tintenkiller und Reservetintenkiller. Zwei Radierer, mit Glück zwei sinnvolle Lineale, Farbstifte in dick, dünn und dreieckig. Dann natürlich den alten Schreiblernfüller als Reservefüller und ca. 98 Reservepatronen. Dazu die Schere stumpf und spitz, den Klebestift dick und dünn und den Spitzer mit und ohne Auffangbehälter. Nicht fehlen dürfen die Farben in Neongrün, Neonpink, Gold und Silber, mit und ohne Glitzereffekt.

Resultat:

Der Schülertisch ist häufig mit Arbeitsmaterial „überfrachtet“, welches wenig, selten oder gar nie benötigt wird. Es ist ein ständiges Gewühle und in dem Chaos gehen die wirklich wichtigen Arbeitsmaterialien dann auch noch unter. Ein negativer Nebeneffekt ist weiterhin, dass oft etwas vom Tisch herunterfällt, was zu „Mikrostörungen“ führt und die Konzentration des Schülers und der Klasse stört.

Hier die Mäppchenkunde, wie ich sie für sinnvoll halte. Ich unterscheide dabei in ein Hauptmäppchen und in ein Zeichenmäppchen. Das Hauptmäppchen ist für den allgemeinen täglichen Gebrauch zuständig. Das Zeichenmäppchen soll ausdrücklich im Fach der Schule verbleiben. Das Hauptmäppchen für die „Pflicht“:

  • Mäppchen mit „ausklappbaren“ Flügeln nehmen wirklich viel Platz auf dem Tisch weg. Wenn möglich darauf verzichten. Ab der 3. Klasse kommen viele Schüler gut mit einem Kastenmäppchen zurecht.
  • Packen Sie nur die Arbeitsmittel ins Mäppchen, die von den Schülern auch benötigt werden. Übersichtlich und klar strukturiert. Das sind: Ein guter, altersgerechter Füller / ein kurzes, durchsichtiges Lineal (ca.14cm) / Bleistift / Holzstifte / ein guter Spitzer / ein Radierer / Tintenkiller oder Etiketten nach Absprache mit dem Lehrer.
  • Ein zweiter Bleistift und eine Reservepatrone sind OK. Ansonsten sollte das Hauptmäppchen auf Reservematerial verzichten.

 

 

 

Das Zeichenmäppchen für die „Kür“:

  • Das Zeichenmäppchen soll in der Schule bleiben, dort zum Einsatz kommen und nicht im Schulranzen „hin-und-her“ getragen werden. Zu Hause haben meine Kinder genügend weitere Stifte um die Hausaufgaben erledigen zu können.
  • Dieses darf dann auch Flügel, Übergröße oder mehrere Stockwerke haben und soll sogar Reservematerialien enthalten: z.B. Sonderfarben, Reservestifte, Filzstifte, Glitzerstifte, Ersatzpatronen, Schere, Kleber, Etiketten, Ersatzbrille und alles, was das Kinderherz begehrt.
  • Das Zeichenmäppchen bringen die Kinder immer vor einem Ferienabschnitt nach Hause, um diese wieder aufzufüllen.

Eine sinnvolle Organisation der Arbeitsmaterialien erleichtert dem Schüler das Lernen deutlich.